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Text File  |  2001-03-12  |  1KB  |  6 lines

  1. Der Kaiser sandte bald wieder einen anderen tⁿchtigen Staatsmann hin, um zu sehen, wie es mit dem Weben stehe und ob das Zeug bald fertig sei; es ging ihm aber gerade wie dem ersten, er guckte und guckte; weil aber au▀er dem Webstuhl nichts da war, so konnte er nichts sehen. 
  2. "Ist das nicht ein ganz besonders prΣchtiges und hⁿbsches Stⁿck Zeug?" fragten die beiden Betrⁿger und zeigten und erklΣrten das prΣchtige Muster, das gar nicht da war. 
  3. "Dumm bin ich nicht", dachte der Mann; "es ist also mein gutes Amt, zu dem ich nicht tauge! Das wΣre seltsam genug, aber das muss man sich nicht merken lassen!" Daher lobte er das Zeug, das er nicht sah, und versicherte ihnen seine Freude ⁿber die sch÷nen Farben und das herrliche Muster. "Ja, es ist ganz allerliebst!" sagte er zum Kaiser. 
  4. Alle Menschen in der Stadt sprachen von dem prΣchtigen Zeuge. Nun wollte der Kaiser es selbst sehen, wΣhrend es noch auf dem Webstuhl sei. Mit einer ganzen Schar auserwΣhlter MΣnner, unter denen auch die beiden ehrlichen StaatsmΣnner waren, die schon frⁿher dagewesen, ging er zu den beiden listigen Betrⁿgern hin, die nun aus allen KrΣften webten, aber ohne Faser oder Faden. 
  5. "Ja, ist das nicht prΣchtig?" sagten die beiden ehrlichen StaatsmΣnner. "Wollen Eure MajestΣt sehen, welches Muster, welche Farben?" und dann zeigten sie auf den leeren Webstuhl, denn sie glaubten, dass die andern das Zeug wohl sehen k÷nnten.
  6.